historisch, beschaulich, charmant

Tag des Denkmals

Hirschhorn ganz groß dabei – Bericht in der RNZ

Zum Tag des offenen Denkmals hatte die Stadt mit ihrer Historie viel beizutragen – und tat es

Hirschhorn. „Macht und Pracht“ lautet 2017 das Motto am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“. Hirschhorn, die geschichtsträchtige „Perle des Neckartals“, ist reich an Zeugnissen einer bewegten Vergangenheit. Auch in diesem Jahr beteiligten sich die „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ wieder am Denkmaltag und pickten sich gleich drei Rosinen aus dem historischen Monumentenkuchen. Mit dem Langbeinmuseum, dem Mitteltorturm und dem Schloss wollten sie auf einem Streifzug durch Hirschhorns Vergangenheit die Besucher mit verschiedenen Ausdrucksformen von Macht und Pracht vertraut machen.

Eröffnung Tag des Denkmals im Langbein-Museum mit (v.l.) Karlheinz Happes, Ludwig Schmeisser, Aloisia Sauer, Reiner Lange und Harald Heiß

 

Die offizielle Eröffnung des Tags des offenen Denkmals fand am Sonntag in den Räumen des Langbein Museums statt. Für den Vorsitzenden der Altstadtfreunde, Reiner Lange, bedeutet die traditionelle Teilnahme immer wieder eine Herausforderung, den Denkmaltag dem Thema entsprechend zu gestalten. Die in diesem Jahr ausgewählten Objekte sind für ihn repräsentativ für Hirschhorn. Die Stadt ist auch in diesem Jahr wieder Schirmherr des Denkmaltages, zur Eröffnung konnte Lange Ersten Stadtrat Karlheinz Happes und den Stadtverordnetenvorsitzenden Harald Heiß begrüßen, die zweite Vorsitzende des Museumsvereins, Aloisia Sauer und Maria Helm von der Sparkassenstiftung Starkenburg. Sauer stellte ein wertvolles Portrait des 24- jährigen Carl Langbein vor, das der Verein mit großzügiger Unterstützung der Sparkassenstiftung erwerben konnte. Mit Gitarrenklängen bereicherte Richard Köhler von der Musikschule Hirschhorn die Eröffnung des Denkmaltages.

Zu Macht gehörte schon immer eine öffentliche Inszenierung durch Schlösser, Burgen, Kirchen, Villen, Rathäuser, Parks. Auch im ehemaligen Großherzoglichen Forstamt, heute Langbein Museum, legen im „Alterthümer Kabinett“ zahlreiche Exponate Zeugnis für „Macht und Pracht“ ab. Besondere Kostbarkeiten sind etwa der Eichentisch von 1724 und Teile der Bibliothek aus dem ehemaligen Karmeliterkloster, der Würzburger Renaissanceschrank von 1616, das Zifferblatt der imposanten Turmuhr, Reste des Hochaltars der Klosterkirche, Waffen aus dem Schloss, ein original Freischärlergewehr vom Gefecht von Hirschhorn am 15. Juni 1849, der Doppeladler der byzantinischen Kaiser, das Portrait der Kurfürstin Elisabeth Auguste oder der Hängeleuchter „Donauweibchen“ mit dem Wappen der Herren von Hirschhorn aus dem Palas des Schlosses.

Sichtbares Zeichen von Macht ist der mittelalterliche Mitteltorturm am Marktplatz. Für den „Tag des offenen Denkmals“ präsentierte der

Ludwig Schmeisser (l.) präsentiert eine Zeitreise in seinem „imaginären Atelier“ im Mitteltorturm. Mit Grafik, Malerei, Skulptur und anderem mehr.

Hirschhorner Maler Ludwig Schmeisser im Innern des Turms in einem „imaginären Atelier“ eine Zeitreise mit Grafik, Malerei, Skulptur, Objekten und Installationen aus verschiedenen künstlerischen Schaffensperioden zwischen 1967 und 2017. Viele öffentliche Bauten erlebten einen Funktionswechsel, erklärte Schmeisser bei der Ausstellungseröffnung. Das Großherzogliche Forsthaus wurde zur überregional bedeutenden Historien- und Naturaliensammlung Carl Langbeins, der mittelalterliche Wehrturm wurde nach der Stadterweiterung als Glockenturm der Marktkirche genutzt. Die Ausstellung ist auf die Wirkung des Raumes als Gesamtkunstwerk ausgerichtet, Bilder und Objekte bilden einen lebendigen Dialog mit dem Raum. Schmeisser sieht sein imaginäres Atelier als kreative Begegnungsstätte von Vergangenheit und Gegenwart.

Auch das Schloss erlebte einen historischen Wandel von einer mittelalterlichen Trutz- und Wehrburg zu einem repräsentativen Prachtbau der Renaissance. Die Macht der Herren von Hirschhorn zeigte sich in der eindrucksvollen Burganlage, mit der sie um 1250 begannen, erklärte Ludwig Heyer den Besuchern bei der Schlossführung am Sonntagnachmittag. Im 14. und 15. Jh. wurde die Burg ausgebaut, der Umbau zum Renaissanceschloss im 16. Jahrhundert ist Maria Hatzfeld zu verdanken, der Frau von Ludwig I. von Hirschhorn. Auch heute noch ist die Anlage ein Zeugnis von Macht und Reichtum des Hirschhorner Rittergeschlechts. Ziel des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen ist, beim Tag des offenen Denkmals „das Bewusstsein für die Vielfalt des gemeinsamen kulturellen Erbes in Europa zu wecken und für seinen Erhalt zu werben“.

 

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 12.09.2017

Redakteur: Christa Huillier

 

Oberzent ist gleich mit drei Angeboten dabei – Bericht in der RNZ

Angebote zum Tag des offenen Denkmals in der Region

Hirschhorn/Oberzent. (fhs) Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, machen engagierte Ehrenamtliche wieder besondere Bauwerke zugänglich: dabei sind in Hirschhorn neben Schloss, Mitteltorturm und Langbeinmuseum in Rothenberg die evangelisch-lutherische Sankt-Martins Kirche, in Beerfelden das Stadtmuseum, in Hesseneck die ehemalige Wallfahrtskirche St. Marien und (bereits am 8. September) in Sensbachtal sowie Eberbach-Gaimühle die „Schloss-Manufaktur“. Von letzterem abgesehen bietet Eberbach auf der bundeseinheitlichen Aktions-Webseite kein Angebot zum 10. September an.

1997 wurden die Steinbildhauerwerkstätten, die auf dem Heidelberger Schloss ihren Anfang genommen hatten, von dort in den Odenwald verlagert die Peter Walz Natursteine GmbH in Sensbachtal die Steinmetz- und Steinbildhauerwerkstätten in Gaimühle dieses Jahr ,,30 Jahre Werkstätten am Steinbruch“, ,,50 Jahre Denkmalpflege“ und ,,160 Jahre Bau- und Steinmetzbetrieb Peter Walz“ feiern, hat das Unternehmen diesen Anlass ins Umfeld des Tag des Denkmals gestellt. Bereits am Freitag, 8. September, gibt es von 11 bis 14 Uhr einen
Tag der offenen Tür (weitere Infos: www.schloss-manufaktur.de).
Am eigentlichen Tag des Denkmals, Sonntag, 10. September, steht in Rothenberg die evangelisch-lutherische Sankt-Martins-Kirche von 10 bis 18 Uhr offen. Sie wurde 1881 im neugotischen Stil aus Rotherburger Buntsandstein erbaut. Architektonisch bietet sie einen Polygonalchor,
einen im Unterbau quadratischen Turm, der sich im Oberbau oktogonal mit Spitzhelm erweist. Die heutige Gestalt hat die Kirche nach Innensanierungen und Umgestaltungen von 1961 und 1991. Dieses Jahr gibt es eine Schreibwerkstatt zum Lutherjahr: man kann Bibel schreiben und an einem Kirchen-Quiz zum Jahresmotto teilnehmen.
In Beerfelden an der Brunnengasse 22, gibt es von 14 bis 17 Uhr Führungen (je nach Bedarf) im Stadtmuseum, das 1811 als Tuchmacherhaus auf den Grundmauern eines abgebrannten Hauses errichtet worden ist. Das Museum beinhaltet einen Kaufladen der Jahrhundertwende, Schusterwerkstatt, Küche, zeigt die frühere Vorratswirtschaft im Keller, Waldwirtschaft, Rennkloppe (also Gewinnung von Gererloh)e, eine Feldscheune mit landwirtschaftlichen Geräten und Sandsteinexponate auf der Wiese.

In Hesseneck präsentiert sich die sonst nicht zugängliche ehemalige Wallfahrtskirche Sankt Marien (Kirchenbrunnenstraße,
Schöllenbach) zwischen 11 und 17 Uhr. Ihre Besonderheiten sind der erhaltene Chor der ehemaligen Wallfahrtskirche, Ansätze der Gewölbe und weitere spätgotische Details sowie der ursprünglich freigelegte Ausgang mit gotischen Gewänden. Die Kirche ist 1865 neugotisch restauriert worden, was man am Tabernakel, Taufstein und dem Altargemälde verdeutlicht sieht. Weil der landesweite Tag des Denkmals
dieses Jahr unter dem Motto „Macht und Pracht“ steht, laden die Freunde der Hirschhorner Altstadt dazu ein, sich mit den vielfältigen Ausdrucksformen von ,Macht und Pracht‘ in allen relevanten Bereichen von Architektur- und Kunstgeschichte einmal bewusster auseinanderzusetzen. Sie drücken seit jeher den Wunsch ihrer Erbauer, Erschaffer und Auftraggeber aus, Schönheit, Wohlstand,
weltliche und religiöse Machtansprüche abzubilden. Der Verein hat drei Bau- bzw. Kunstdenkmäler für den Tag des Denkmals für eine nähere Betrachtung herausgestellt. Zusammen mit den Freunden der Langbein’schen Sammlung werden die Altstadtfreunde den Tag offiziell um 12 Uhr in den Räumlichkeiten des Langbein-Museums eröffnen, erlauben doch die dort beheimateten Exponate einen Eindruck in die unterschiedlichen Epochen der Hirschhorner Heimatgeschichte. Das Museum ist von 12.30 bis 18 Uhr geöffnet.
Das Schloss als unverwechselbares Wahrzeichen steht geradezu exemplarisch für die „Macht und Pracht der Herren von Hirschhorn. Eine Führung ab 14 Uhr erläutert die Entwicklung dieses Bauwerkes. Der Mitteltorturm als noch heute sichtbares Zeichen einer recht frühen
Macht zum Schutze der Stadt und seiner Bürger zeigt eine Ausstellung „Zeitreise“ mit Werken 1967 bis 2017 des Künstlers Ludwig Schmeisser (ebenfalls von 12.30 bis 18 Uhr). Diese Ausstellung wird aber bereits am Samstag, 9 September, um 19 Uhr eröffnet.

Info: http://tag-des-offenen-denkmals.de/info/

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 05.09.2017

Redakteur: fhs

Vornkündigung – Tag des Denkmals 2017 – Ausstellung, Museum und Schlossführung

Der landesweite Tag des Denkmals steht dieses Jahr unter dem Motto „Macht und Pracht“. Architektur und Kunst drücken seit jeher den Wunsch ihrer Erbauer, Erschaffer und Auftraggeber aus, Schönheit, Wohlstand, weltliche und religiöse Machtansprüche abzubilden. Der Tag des offenen Denkmals möchte alle Interessierte dazu anregen, sich mit den vielfältigen Ausdrucksformen von ‚Macht und Pracht‘ in allen relevanten Bereichen von Architektur- und Kunstgeschichte einmal bewusster auseinander-zusetzen. Dafür hat der Verein ‚ Freunde der Hirschhorner Altstadt e.V.‘ in Hirschhorn dieses Mal drei Bau- bzw. Kunstdenkmäler für den Tag des Denkmals für eine nähere Betrachtung herausgestellt.

Zusammen mit den Freunden der Langbein’schen Sammlung werden wir den Tag offiziell in den Räumlichkeiten des Langbein Museums eröffnen. Erlauben doch die dort beheimateten Exponate einen Eindruck in die unterschiedlichen Epochen unserer Heimatgeschichte.  Das Schloss als unverwechselbares Wahrzeichen steht geradezu exemplarisch für die Macht und Pracht der Herren von Hirschhorn gleichermaßen. Erleben sie Entwicklung dieses Bauwerkes im Rahmen einer Führung hautnah mit.

Weiterhin wird im Mitteltorturm als noch heute sichtbares Zeichen einer recht frühen Macht zum Schutze der Stadt und seiner Bürger eine interessante Ausstellung angeboten. Der Turm als imaginäres Atelier nimmt sie mit auf eine Zeitreise des künstlerischen Schaffens des Künstlers Ludwig Schmeisser.

Die Freunde der Hirschhorner Altstadt hoffen damit auch in diesem Jahr, einen interessanten Beitrag zum Tag des Denkmals leisten zu können.

 

 

 

Programm: Sonntag, den 10.09.2017

12.00 Uhr:  Offizielle Eröffnung in den Räumen des Langbein Museums

 

12.30 -18 Uhr: Museum geöffnet

 

12.30 Uhr – 18 Uhr: Ausstellung im Mitteltorturm ‚Zeitreise‘- der Turm als imaginäres Atelier

 

14 Uhr: Schlossführung – Treffpunkt im Schlosshof

 

Für alle Veranstaltungen ist der Eintritt frei ! 

 

Termine 2017

Zur Information an alle Mitgliederinnen und Mitglieder sowie alle Interessierte anbei wichtige Termine in 2017.

 

  • Jahresausflug am Samstag, den 20.05.2017

 

  • Mitgliederversammlung am Sonntag, den 25.06.2017 beim ‚Ätsche‘

 

  • Tag des Denkmals am Sonntag, den 10.09.2017

 

  • Winterfeier am Samstag, den 25.11.2017 im Gasthaus ‚Zum Hirsch‘

 

Bitte merken Sie sich diese Termine bereits schon einmal in ihrem Kalender vor. Zu allen Veranstaltungen erfolgen zeitnah separate Einladungen. Darin werden dann jeweils auch zum Ablauf und Programm weitergehende Informationen erfolgen. Ebenso zu den Anmeldungsmodalitäten.

Drei Jahrzehnte Altstadtsanierung in Bildern – Bericht in der RNZ

Tag des offenen Denkmals: Langer und beschwerlicher Weg bis zur „Perle des Neckartals“

Hirschhorn. (hui) „Zusammen ist man weniger alleine – Gemeinsam Denkmale erhalten“ war Motto des „Tag des offenen Denkmals“. In Hirschhorn ging’s dabei um die Zusammenarbeit von bürgerschaftlichem Engagement und öffentlicher Hand bei der Sanierung der historischen Altstadt. Der Verein „Freunde der Hirschhorner Altstadt“, maßgeblich daran beteiligt, dokumentierte in einer Fotoausstellung drei Jahrzehnte Hirschhorner Altstadtsanierung. Vorsitzender Rainer Lange eröffnete im ehemaligen Seniorencafe im Hinterstädtchen die Ausstellung mit bis heute unveröffentlichten Fotografien aus dem Bauamt-Archiv. Lange erinnerte an den Beginn der 1980er Jahre, als die Themen Sanierung und Fußgängerzone die Gemüter erhitzte. Die Meinungen waren geteilt, mit nur einer Stimme Mehrheit stimmten die
Stadtverordneten für eine Fußgängerzone. Um das Interesse einiger Altstadtbewohner an einer Sanierung zu bündeln, wurde am 24. Mai 1982 der Verein „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ mit 39 Mitgliedern gegründet. Engagierter Vorsitzender war Heinz Lange. Ziel des Vereins war und ist, „das Stadtbild der Altstadt in seiner Gesamtheit, Wesensart und Struktur zu erhalten, zu pflegen und zu beleben“. Der Weg war lang und beschwerlich, bis sich die Stadt mit ihrer reizvollen Lage am Neckar und ihrer Fülle an historischen denkmalgeschützten Gebäuden zur Perle des Neckartals“ mauserte.

Die Altstadthäuser waren feucht, von Hochwasser bedroht, der Verkehr wälzte sich durch die schmale Hauptstraße. Ohne Aufnahme in das hessische Landesförderprogramm, das Engagement der Hausbesitzer und ohne den politischen Willen der Stadtväter wäre die Sanierung in diesem Umfang nicht möglich gewesen, betonte Lange. Seit 1982 hat sich viel getan: Die Hauptstraße wurde zur Fußgängerzone, der Mitteltorturm, die Stadtmauer, zahlreiche private Wohnhäuser und ein Großteil der denkmalgeschützten Gebäude wurden saniert, ein
Teil der historischen Stadtmaueranlage gesichert, Straßen wurden gepflastert, der Marktplatz umgestaltet, Treppen und Wege wieder hergestellt. Die Altstadtfreunde mischten in der Diskussion um Renovierung des Marktbrunnens und Gestaltung des Marktplatzes gehörig mit,
setzten Hochwassermarken instand, restaurierten Handwerkszunftzeichen, sorgten für Beleuchtung der Klosterkirche, dokumentierten markante Punkte durch Bronzetafeln, brachten Kalender mit Hirschhorner Ansichten heraus und beschilderten historische Objekte mit
Acrylglasplatten und QR-Codes.
Lange dankte Ludwig Schmeisser und Rolf van den Berg für Gestaltung und Unterstützung der Ausstellung. Für Lange ist die dauerhafte Erhaltung der Attraktivität der Altstadt immerwährende Aufgabe und Herausforderung, in die auch die junge Generation mit einbezogen
werden muss. Die wurde unter fachlicher Anleitung von Ludwig und Louisa Schmeisser zum Gestalten von Mauern und Fassaden auf Tonplatten eingeladen.
Ludwig Heyer vermittelte bei einer Stadtführung das Gefühl, was es bedeutet, in einer historischen Stadt zu leben. Mit Anekdoten gewürzt, „arbeitete er eine Stunde lang die Altstadt ab, eine Gasse rein, eine Gasse raus“. Brigitte Heckmann servierte im kühlen Gewölbekeller
ihres Hauses Handkäs mit Musik und Apfelwein. Das i-Pünktchen des Denkmaltages war die gut besuchte Führung in der Klosterkirche, in der Dr. Ulrich Spiegelberg ihre Geschichte und ihre Kostbarkeiten erläuterte.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 13.09.2016

Redakteur: Christa Huillier

Fotoausstellung zum Tag des Denkmals: In 30 Jahren hat sich Hirschhorn stark verwandelt – Bericht in den Neckartal-Nachrichten

„Zusammen ist man weniger alleine – gemeinsam Denkmäler erhalten“: Mit dem diesjährigen Motto des landesweiten Tag des Denkmals eröffnete der Vorsitzende der Hirschhorner Altstadtfreunde, Reiner Lange, die Fotoausstellung über die Umgestaltung des Ortszentrums in den Räumen des ehemaligen Seniorentreffs. Etwa 40 Gäste wohnten ihr bei. Stadt- und Klosterführung, Kinderaktionen und Bewirtung schlossen sich den Tag über an.

bild_1Das Thema sah Lange als „sinnbildlich für die Sanierung der Altstadt in den vergangenen 30 Jahren“. Anfang der 1980er Jahre sei das Thema erstmals aufgekommen, verbunden mit der Diskussion über die Schaffung einer Fußgängerzone. In diese Zeit falle auch das erste Engagement von Altstadt-Bewohnern. Um das Interesse zielgerichtet zu bündeln, habe man 1982 den Entschluss einer Vereinsgründung gefasst.

Der Vereinszweck sei auch heute noch gültig: „das Stadtbild in seiner Gesamtheit, Wesensart und Struktur zu erhalten, zu pflegen und zu beleben“. Ohne die spätere Aufnahme in das Städtebauförderungs-Programm und das Engagement der jeweiligen Hausbesitzer, verbunden mit dem politischen Willen, die Altstadt zu modernisieren, „wäre die Sanierung nicht in diesem Umfang möglich gewesen“, sagte Lange.

Um die Schaffung einer Fußgängerzone habe es teils sehr emotionale Debatten gegeben, berichtete der Vorsitzende. In der Stadtverordneten-Versammlung gab es in der entscheidenden Abstimmung nur eine Stimme Mehrheit – die von Langes Vater Heinz, der als Altstadt-Bewohner gegen seine Fraktion stimmte. Die Arbeiten begannen 1987 in der Hauptstraße und dauerten knapp 18 Jahre, bis die Straßensanierung zur Schleusenbrücke abgeschlossen wurde.

Aus diesen Jahren habe der Verein für den Denkmaltag eine umfangreiche Fotodokumentation von der Stadt bekommen. „Bei dem einen oder anderen kommen sicherlich entsprechende Erinnerungen hoch“, meinte Lange. Für die Gestaltung der Ausstellung dankte er Ludwig Schmeisser. Der Vorsitzende wollte aber den Blick nach vorn richten: „Denn die dauerhafte Erhaltung der Attraktivität der Altstadt und deren Häuser bleibt eine Aufgabe, der wir uns immer wieder neu stellen müssen.“

Für die Stadt als Schirmherr sprach Erster Stadtrat Karlheinz Happes Grußworte. Er würdigte das Engagement der Bürger ab Ende der 80er Jahre. Die damaligen Fördermöglichkeiten seien teils „hervorragend“ gewesen, meinte er. Hirschhorn sei heutzutage gegenüber dem früheren Stadtbild kaum wiederzuerkennen. Hätte damals Langes Vater nicht für die Fußgängerzone gestimmt, „hätte Hirschhorn jetzt nicht sein heutiges Aussehen“, meinte die frühere Bürgermeisterin Ute Stenger.

Neben der Ausstellung fanden an diesem Tage weitere Angebote für die Bevölkerung statt. Unter dem Thema „Schöpferisches gestalten mit Kindern“ formten und gestalteten auf dem Vorplatz des Seniorentreffs Louisa und Ludwig Schmeisser gemeinsam mit den Kids spielerisch mit unterschiedlichen Materialien Objekte.

Weiterhin wurde eine kostenlose Stadtführung für alle Interessierten Platz angeboten. Ludwig Heyer führte die Gäste durch die Hirschhorner Gassen. Eine Bewirtung mit kleinen Odenwälder Spezialitäten fand im „Heckmann-Keller“ statt. Eine Führung durch die Hirschhorner Klosterkirche unter Betrachtung ihrer interessanten Baugeschichte bot der Förderverein mit Dr. Ulrich Spiegelberg an.

Jeder Stein mache die Klosterkirche zu einem Bilderbuch der Geschichte. Ihr wechselvolles Schicksal lässt sie auch zu einem Bindeglied der Konfessionen werden: Hauskloster der Herren vom Hirschhorn, Ort der Reformation, Stadtkirche, Verfall, Wiederaufbau und Erhalt seien Stichworte, so Spiegelberg.

Quelle: Neckartal-Nachrichten

Datum: 12.09.2016

Redakteur: Thomas Wilken

Ankündigung – Tag des Denkmals 2016

AltstadtDer landesweite Tag des Denkmals steht dieses Jahr unter dem Motto „Zusammen ist man weniger alleine – Gemeinsam Denkmäler erhalten“. Ein Motto, das sinnbildlich für die Sanierung der Hirschhorner Altstadt im gemeinsamen Zusammenwirken von Privatpersonen und öffentlicher Hand gleichermaßen in den letzten 30 Jahren steht. Ein Anlass, der Gelegenheit gibt, noch einmal die Altstadtsanierung Revue passieren zu lassen. Hat diese doch das Gesicht der Stadt weitreichend und dauerhaft verändert. Unter der Schirmherrschaft der Stadt Hirschhorn wurde bisher unveröffentlichtes Fotomaterial aus dem Archiv des Bauamts zusammengetragen und wird der Öffentlichkeit an diesem Tage in einer kleinen Ausstellung präsentiert.

Doch neben dieser Ausstellung finden weitere Angebote an diesem Tage für die Bevölkerung statt. Unter dem Thema „Schöpferisches gestalten mit Kindern“ werden Kunstpädagogen gemeinsam mit den Kindern spielerisch mit unterschiedlichen Materialien Objekte formen und gestalten.

Weiterhin wird eine kostenlose Stadtführung für alle Interessierte angeboten. Eine Bewirtung mit kleinen Odenwälder Spezialitäten findet im ‚Heckmann- Keller‘ im Vorderstädtchen statt.

Die Freunde der Hirschhorner Altstadt hoffen damit auch in diesem Jahr einen interessanten Beitrag zum Tag des Denkmals leisten zu können.

 

Programm:

12.15 Uhr:  Eröffnung der Fotoausstellung in den Räumen des ehemaligen Seniorentreffs (Repaircafè)

 

13 -18 Uhr: „Schöpferisches gestalten mit Kindern“ auf dem Vorplatz des ehemaligen Seniorentreffs

 

14 Uhr: Kostenlose Stadtführung: Treffpunkt am Freien Platz

 

ab 14 Uhr: Bewirtung im ‚Heckmann-Keller‘: Im Vorderstädtchen gegenüber Stadtcafè Grimm

 

18 Uhr: Ende der Fotoausstellung

In den Schleusentürmen ergibt sich eine neue Sicht auf Altbekanntes – Bericht in der RNZ

Hirschhorns Neckarstaustufenbauwerk ist die einzige Wehranlage in Hessen, die zwei Stadtteile miteinander verbindet und war beim Denkmaltag stark nachgefragt

Hirschhorn. Zwei Pfeiler des markanten Schleusenbauwerk waren zum bundesweiten „Tag des offenen Denkmalsfür Besucher geöffnet. In diesem Jahr lenkte das Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ den Blick auf einen Bereich, der als Teil der Alltagswelt eher selten bewusst wahrgenommen wird. Schleuse und Kraftwerk von Hirschhorn wurden bei der Vorbesprechung der Stiftung Denkmalschutz in Wiesbaden als Beispiel industriellen Erbes mit landesweiter Bedeutung erwähnt; damit stand für Ludwig Schmeisser, Gründungsmitglied des Altstadtvereins und zuständig für die Denkmalpflege, das diesjährige Zielobjekt fest. Es handelt sich um die einzige Wehranlage in Hessen, die zwei Stadtteile miteinander verbindet. Bis 1933 konnte man den Friedhof nur mit der Fähre erreichen; auf der südlichen Neckarseite gab es zu dieser Zeit außer einer Ziegelei nur noch Gärten und Felder.

Architekt Paul Bonatz ließ wegen der Nähe zu Burg und Altstadt die Pfeiler deutlich höher machen als beispielsweise in Gundelsheim. „Wie Wehrtürme“, sagt Ludwig Schmeisser: „er hat das Problem auf großartige Weise gelöst, historisches Ambiente und moderne Technik bilden eine Einheit.“ Im Inneren zeigen sich die Pfeiler noch größer als der Blick von außen vermuten lässt; Maschinen und Technik haben hier ihren Platz, die Fensterfronten hoch über dem Neckar eröffnen eine ungewohnte Perspektive. Neue Sicht auf Altbekanntes, auch im übertragenen Sinn, war ein Ziel dieses Denkmaltages. Die Wehrpfeiler sind normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, entsprechend groß war das Interesse. „Den ganzen Tag über waren alle Vorträge sehr gut besucht“, Reiner Lange, Vorsitzender des Altstadtvereins war hochzufrieden. Neben einer Fotodokumentation aus der Bauzeit gaben Kurzvorträge Einblicke in die Geschichte und die Funktionsweise von Schleuse und Kraftwerk. Mit einem leidenschaftlichen Appell an die Heidelberger Burschenschaften hatte eins Börries Freiherr zu Münchhausen gegen den Neckarausbau argumentiert: eine „Barbarentat“ von fraglichem Nutzen plane der „Seestaat Württemberg“, nur damit die württembergische Industrie billiger an die Kohle komme. Heimatforscher Dr. Ulrich Spiegelberg hat die Geschichte und Geschichten der Schleuse zusammengetragen, die Reiner Lange dem sichtbar faszinierten Publikum vortrug. Erste Ausbaupläne gab es schon 1897, im Zeitalter der Dampfmaschinen waren die Treidel- und Kettenschiffe hoffnungslos veraltet, der Ausbau überlebenswichtig; während der Weltwirtschaftskrise schaffte er Arbeitsplätze. Männer fanden keine Beschäftigung, weil Maschinen weit billiger arbeiteten. Ohne Absprache wurde den verbliebenen Arbeitern der Lohn gekürzt. Am Neckar herrschte Arbeitskrieg: Streik, „auswärtige“ Polizei wurde eingesetzt, etliche Arbeiter landen im Gefängnis, überwiegend Männer aus Hirschhorn, „sonst ganz eifrige und ordentliche Menschen“, vermerkte die Pfarrchronik, die schon die Verschandelung der Landschaft kritisiert hatte. Pikiert vermerkte sie, dass zur Eröffnung am 14. Januar 1933, die Geistlichkeit nicht eingeladen, war, „wohl aber die Kinderschule“.

Noch immer gibt es Bauteile, die seit damals im Einsatz sind, „haltbarer vermutlich als heutiges Material, aber sehr pflegeaufwändig“, sagt Diplom-Ingenieur Uwe Müller vom Wasser- und Schifffahrtsamt. Die gewaltigen Zahnräder werden von Hand geschmiert, sie bewegen die Kette, mit der die Walze bei Hochwasser bis auf Brückenhöhe hochgezogen werden kann. In den Türmen Wehranlage war während des Krieges eine Seidenraupenzucht eingerichtet, die Seide war für die Herstellung von Fallschirmen gedacht. In den letzten Kriegstagen wurde die Brücke über der Schleuse gesprengt, den Führerbefehl, auch die Schleuse selbst zu sprengen, verhinderte Reeder Erich Schuth. Der Übergang wurde noch 1945 notdürftig repariert, 1959 zweite eine zweite Schleusenkammer fertiggestellt. Auch das Kraftwerk war nicht unumstritten.Drei ehemalige Mühlen hatten Hirschhorn bis dahin mit Strom beliefert. Ferdinand Zipp, Enkel des größten Mühlenbetreibers, erinnert sich noch an seine Tante, die mit Block und Stift von Haus zu Haus ging, um die Stromrechnungen zu kassieren, und die ganze Stadt wusste, wann sein Vater ins Bett ging: dann hat er den Schalter umgelegt, damit der überzählige Strom gespeichert würde und kurz flackerten in der Stadt die Lichter: „Ewwe geht der Schneidmühler schloofe“, hieß es.

Für die Beteiligung am neuen Neckar-Kraftwerk musste die Stadt Teile des Stadtwalds verkaufen, eine Investition, die sich gelohnt hat: heute erzeugt das Laufkraftwerk so viel Strom wie 6000 Drei-Personen- Haushalte verbrauchen.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 15.09.2015

Redakteur: Elisabeth Murr-Brück

Einblicke ins Innenleben eines Industriedenkmals: Beim „Tag des offenen Denkmals“ wurden an der Hirschhorner Schleuse zwei Wehrpfeiler geöffnet – Bericht in den Neckartal-Nachrichten

„Handwerk, Technik und Industrie“, das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals, passe sehr gut zur Hirschhorner Schleusenanlage, meinte Reiner Lange. Der Vorsitzende der Altstadtfreunde ermöglichte es mit seinen Mitstreitern und in Zusammenarbeit mit der Außenstelle Eberbach des Heidelberger Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA), dass an diesem Tag zwei Wehrpfeiler besichtigt werden konnten.

Tag des Denmkals 2015_1Den ganzen Tag über gab es interessante Vorträge zu den Themen Geschichte des Brücken- und Schleusenbaus, Stromgewinnung in Hirschhorn und Funktionsweise der Schleuse. Außerdem zogen alte Fotos aus den Anfangs- und Entstehungstagen der Schleusenbrücke, entnommen dem Archiv von UIrich Spiegelberg, sowie Konstruktionszeichnungen die Blicke der Interessierten auf sich. Diese waren in großer Zahl zur Eröffnung gekommen.

„Die Hirschhorner Schleuse gilt deutschlandweit als anerkanntes Industriedenkmal“, Tag des Denkmals 2015_1erläuterte Lange. Technische Errungenschaften und Fortschritte seien nirgends so klar zu sehen wie „in unserer Denkmallandschaft“, sagte Ludwig Schmeisser. Er beleuchtete den Tag des offenen Denkmals als solchen und seine Entstehung. „Innen waren bisher nur wenige“, unterstrich er die Besonderheit der Wehrpfeiler-Öffnung für die Allgemeinheit. „Umso spannender ist es, dieses Neuland zu betreten.“

TAg des Denkmals 2015_3„Das Bauwerk hat sich hervorragend in die Landschaft eingefügt und ist heute nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken“, meinte Bürgermeister Rainer Sens in seiner Begrüßung. „Weit über die Stadtgrenzen hinaus“ habe die Neckarschleuse eine große Bedeutung. Um das Thema Stromerzeugung in Hirschhorn hatten sich Elmar Hoffmann und Ferdinand Zipp gekümmert. Hoffmann erläuterte in drei Vorträgen am Nachmittag, welche Bewandtnis es damit auf sich hat. Denn fürs Wasserkraftwerk wurden 1933 zwei Kaplan-Turbinen mit senkrechter Welle eingebaut. Über die Funktionsweise der Schleuse informierte ebenfalls mehrmals Uwe Müller, der Leiter des WSA-Außenbezirks Eberbach.

Für den urlaubenden Ulrich Spiegelberg trug Reiner Lange dessen umfangreiche und interessante Recherchen zur Schleusen-Geschichte vor. In Hirschhorn sei eine der wenigen Staustufen entstanden, die anstatt einer reinen Wehrbrücke eine zusätzliche Verbindungsstraße erhielten. „Damit konnte der entstehende Ersheimer Stadtteil mit der 1938 neu errichteten Schule an die Kernstadt angebunden werden.“ Gleichzeitig sei die Neckarbrücke zu einer wichtigen Verbindung in den Kleinen Odenwald mit Schönbrunn geworden.

Doch der Bau war alles andere als unumstritten. In Leserbriefen machten Bürger in den Tag des Denkmals 2015_320er Jahren ihrer Furcht Luft, dass die Romantiklandschaft Neckar durch die Staustufen und die Strommasten zerstört werde. 1925 heißt es: „Das ganze Neckartal von Wimpfen bis Heidelberg verschandelt. Neckargemünd an einem zahmen Kanal. Neckarsteinach mit Schwalbennest trocken gelegt, ein trübliches Rinnsal, scharf abgegrenzt hinter dem Dilsberg. Hirschhorn, der schönste Punkt Deutschlands, soll nicht mehr vom Neckar umsäumt liegen. Die Landschaft ist vernichtet.“

Die Gestaltung der Stauwehre übernahm 1927 der Stuttgarter Architekt Paul Bonatz, der auch den (alten) Stuttgarter Hauptbahnhof entworfen hatte. Der Neckar war laut Spiegelberg einst der „wildeste Fluss“ Deutschlands. „Stark schwankende Wasserstände, Eisgang, eine starke Strömung und Stromschnellen machten ihn unberechenbar.“

1904 beschlossen die Regierungen von Baden, Hessen und Württemberg, einen gemeinsamen Entwurf für den Ausbau des Flusses zwischen Heilbronn und Mannheim mittels Stauregelung aufzustellen. Nach Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg wurde das Projekt ab 1921 in die Realität umgesetzt. Aktuell, seit Juli, läuft ein neuerlicher Ausbau: Die Schleusenkammer soll für Großschiffe bis 135 Meter Länge ertüchtigt werden. Nach erfolgter Modernisierung der linken Schleusenkammer soll die bereits 2005/2006 sanierte rechte Kammer nach Oberwasser hin verlängert werden.

 

Quelle: Neckartal-Nachrichten

Datum: 14.09.2015

Redakteur: Thomas Wilken

Wehrpfeiler öffnen sich für Besucher – Bericht in der RNZ

Am Tag des offenen Denkmals gewährt die Hirschhorner Schleuse Einblick ins Innere

Hirschhorn. Auf die Tradition in Handwerk, Technik und Industrie will der diesjährige Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, den Blick lenken. Sie hat das Leben unserer Vorfahren ebenso geprägt wie das Erscheinungsbild der Umgebung. Seit vielen Jahren schon beteiligen sich die „Freunde der Hirschhörner Altstadt“ an dieser Aktion und suchen nach thematisch passenden Objekten. In diesem Jahr bieten sich Schleuse und Kraftwerk geradezu an, erklärt Reiner Lange, Erster Vorsitzender des Altstadt-Vereins. In Zusammenarbeit mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg und unter der Schirmherrschaft der Stadt werden zwei der imposanten Wehrpfeiler für die Besucher geöffnet; normalerweise dürfen die Pfeiler nur für betriebliche Zwecke betreten werden, die Öffentlichkeit hat keinen Zugang. Wie alle Wehranlagen am Neckar wurde auch die Schleuse Hirschhorn von Paul Bonatz, dem legendären Architekten des Stuttgarter Hauptbahnhofs konzipiert. Sie stellt die Verbindung der Altstadt zur anderen Neckarseite her; Brücke, Schleusenkammer und Wehrpfeiler bilden einen Gesamtkomplex, der landesweit eine Besonderheit darstellt.

Wo sonst nur Betriebsangehörige hin dürfen, haben am Sonntag alle Interessierten Zutritt: in die Wehrpfeiler der Schleuse

Wo sonst nur Betriebsangehörige hin dürfen, haben am Sonntag alle
Interessierten Zutritt: in die Wehrpfeiler der Schleuse

Seit 1993 gibt es in Deutschland – immer am zweiten Septembersonntag – den Tag des offenen Denkmals. Damit soll der Öffentlichkeit die Bedeutung des kulturellen Erbes nahegebracht werden; an die vier Millionen Besucher nutzten im letzten Jahr die Angebote. Die Wehrpfeiler sind von 11 bis 18 Uhr geöffnet, die offizielle Eröffnung findet um 11.15 Uhr im Wehrpfeiler Vier statt, jeweils um 12/14/16 Uhr gibt es dort einen Kurzvortrag zur Geschichte des Schleusenbaus, um 12.30/14.30/16.30 Uhr zur Stromerzeugung in Hirschhorn und um 13/15/17 Uhr wird im Wehrpfeiler Drei die Funktionsweise der Schleuse erklärt. Zusätzlich ist eine Fotoausstellung vorgesehen.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 10.09.2015

Redakteur: Elisabeth Murr-Brück

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