historisch, beschaulich, charmant

2. Die ersten 7 Jahre

Ludwig Schmeißer leitete als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins in den ersten Jahren sehr erfolgreich. Neben einer „Selbstfindung” und Meinungsbildung im Verein diente diese Phase einer intensiven Mitwirkung an den Diskussionen um die Fußgängerzone in der Altstadt und darauf basierend um die Altstadtsanierung. Diese Diskussion war in der Bevölkerung sehr kontrovers. Insbesondere die Geschäftswelt und Gastronomie in der Altstadt sah durch eine Fußgängerzone ihre Existenzgrundlage gefährdet. Der Verein machte seine positive Einstellung zu Fußgängerzone und Altstadtsanierung in der Öffentlichkeit sehr deutlich und begründete sie auch. Er warb so um Zustimmung in der Hirschhorner Bevölkerung.

Das besondere Interesse des Vereins galt von Anfang an Häusern in Altstädten, deren Sanierung und Fassadenrenovierung. Dazu veranstaltete er am 18. Mai 1984 eine gut besuchte Ausstellung. Ferner wurden interessierte Besitzer von Altstadthäusern bei der Renovierung beraten. Beispiel ist das Haus Mathes in der Lammgasse, das nach seiner Renovierung am 22. September 1984 von den Vereinsmitgliedern besichtigt werden konnte. 1985 veranstaltete der Verein im Bürgerhaus weitere Informationsforen zum Thema Fassadengestaltung und Beschilderung.

Von Anfang an war der Verein auch in den städtischen Gremien aktiv. Seine Vorstandsmitglieder nahmen häufig beratend – aber ohne Stimmrecht – an den Sitzungen des Bau- und Altstadtausschusses teil. Das Recht dazu ist in der Hauptsatzung der Stadt Hirschhorn verbrieft, und diese Praxis wird bis heute gepflegt.

In diesen Gremien und auch in Diskussionen mit Bürgermeistern bzw. Bürgermeisterinnen und Verantwortlichen der Stadt wurde für die Fußgängerzone und Altstadtsanierung geworben und auf eine Beschleunigung der notwendigen Verwaltungs- und Baumaßnahmen für die Straßensanierung gedrungen. Konkret beriet der Vorstand z.B. die Verantwortlichen bei der Auswahl der italienischen Pflastersteine für die Hauptstraße. Beispiele weiterer Themen waren die Zukunft des im städtischen Besitz befindlichen Hauses Weidgasse 5, die Beleuchtung der Klosterkirche, ein Verkehrsgutachten für die Altstadt und die Sicherung der Sauberkeit der Altstadt.

Im Mai 1985 legte der Verein eine umfassende Stellungnahme zu den Verkehrsproblemen im Bereich der Altstadt vor, mit einer Vielzahl von alternativen Lösungsvorschlägen für die gravierendsten Probleme, ausgearbeitet bis hin zur Planung ihrer Durchführung. Die Vorschläge umfassten die Markierung erlaubter Einfahrten in die Altstadt, die Beschilderung der Zufahrtsmöglichkeiten, die Visualisierung der Verkehrsberuhigung durch markante Pflasterung, bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdrosselung, eine Parkplatzregelung, ein Durchfahrtsverbot für Mofas, die Ausweisung als Einbahnstraße, eine Beschränkung auf Anliegerverkehr bzw. die Sperrung der Durchfahrt sowie eine Fußgängerzone in der Hauptstraße und ihren Nebenstraßen und -gassen.

Diese Phase der Vereinsgeschichte endete mit der Mitgliederversammlung am 15. Juni 1989, in der die Mitglieder die vom alten Vorstand bis dahin geleistete Arbeit würdigten und ihn entlasteten. Zur fälligen Wahl kandidierte der alte Vorstand nicht mehr. Neu gewählt wurden

  • 1. und 2. Vorsitzender: Heinz Lange und Helmut Schäfer
  • Schriftführer und Kassenwart: Peter Roßmann und Heinrich Schmeißer
  • Beisitzer: Harro Grabolle, Karl-Heinz Schaffarczyk, Ute Stenger
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