historisch, beschaulich, charmant

Monats-Archive: September 2017

Drei Gebäude in Hirschhorn repräsentieren die alte „Macht und Pracht“ – Bericht in den Neckartal-Nachrichten

„Macht und Pracht“ hieß das Motto beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals. Und von beidem gibt es in Hirschhorn mit seiner reichen Geschichte genug. Schloss, Mitteltorturm und Langbein-Museum standen im Mittelpunkt der Aktionen, zu denen der Altstadtverein eingeladen hatte. Während es auf dem Schloss eine Führung gab, war das Museum als ehemaliges großherzogliches hessisches Forstamt mit seiner „Alterthümer- und Naturaliensammlung“ von Carl Langbein ebenso geöffnet wie der Turm, in dem Exponate aus der 50-jährigen Schaffensperiode von Ludwig Schmeisser zu sehen waren.
Der Vorsitzende des Altstadtvereins, Rainer Lange, eröffnete im Langbein-Museum den Aktionstag. Für die musikalische Umrahmung sorgte Richard Köhler an der Gitarre. Es ist laut Lange „eine schöne Tradition“, dass sich der Verein jedes Jahr einbringt. Er bezeichnete es ebenso als „Herausforderung“, immer dem zentralen Motto zu entsprechen. Die Idee hinter „Macht und Pracht“ sei die Demonstration nach außen, aber auch der Schutz nach innen gewesen.
Gerade das Hirschhorner Schloss „repräsentiert das Motto sehr treffend“, meinte Lange. Im Mitteltorturm könne man eine schöpferische Reise durch das Wirken von Schmeisser im vergangenen halben Jahrhundert unternehmen – passend zum dessen 70. Geburtstag in diesem Jahr. Im und um das Museum lasse sich die Pracht des früheren Forstamts in Gebäude und Garten erahnen.
Schmeisser sah das Thema des Tages „für Hirschhorn von herausragender Bedeutung“. Er bezeichnete es als außergewöhnlich, dass der Mitteltorturm als Teil der alten Stadtmauer noch erhalten sei. Dies geschah durch den „Funktionswandel“ von einem Wehr- zum späteren Kirchturm. In dieser Form könnten sich Macht und Pracht auch verschieben, betonte er. Alte Gebäude würden so belebt und lebten weiter.
Es sei für ihre Erhaltung ein großes Engagement nötig, bei den auch Bürger und Vereine gefragt seien, so der Künstler. Denn: „Wenn sie abgerissen werden, sind sie weg.“ In Gebäuden mit großer Ausstrahlung „entdeckt man immer wieder neue Dinge“, sagte Schmeisser. Dem gewohnten Blick müsse man eine neue Erfahrung hinzufügen, betonte er.
Die Idee, den mittelalterlichen Turm als imaginäres Atelier zu gestalten, geschah laut Schmeisser „durch eine lange Beschäftigung mit der Geschichte“. Außerdem befasste er sich mit dem Aussehen und der Konstruktion „dieses faszinierenden Gebäudes“. Bilder und Objekte wurden so positioniert, dass sie einen lebendigen Dialog mit dem Raum bildeten. Die ausgestellten Arbeiten stammten aus verschiedenen Schaffensperioden.
Die zweite Vorsitzende der Langbein-Freunde, Aloisia Sauer, hob die enge Zusammenarbeit der beiden Vereine hervor. So sei es auch möglich gewesen, die frühere Pietà aus der Hauptstraße 40 mit Unterstützung der Altstadtfreunde zu erwerben und ins Museum zu holen. Der Erste Stadtrat Karlheinz Happes dankte für das Engagement der beiden Vereine. Die Stadt übernehme jedes Jahr gerne die Schirmherrschaft für die Teilnahme am Tag des offenen Denkmals.

 

Quelle: Neckartal-Nachrichten

Datum: 12.09.2017

Redakteur: Thomas Wilken

 

 

 

 

Hirschhorn ganz groß dabei – Bericht in der RNZ

Zum Tag des offenen Denkmals hatte die Stadt mit ihrer Historie viel beizutragen – und tat es

Hirschhorn. „Macht und Pracht“ lautet 2017 das Motto am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“. Hirschhorn, die geschichtsträchtige „Perle des Neckartals“, ist reich an Zeugnissen einer bewegten Vergangenheit. Auch in diesem Jahr beteiligten sich die „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ wieder am Denkmaltag und pickten sich gleich drei Rosinen aus dem historischen Monumentenkuchen. Mit dem Langbeinmuseum, dem Mitteltorturm und dem Schloss wollten sie auf einem Streifzug durch Hirschhorns Vergangenheit die Besucher mit verschiedenen Ausdrucksformen von Macht und Pracht vertraut machen.

Eröffnung Tag des Denkmals im Langbein-Museum mit (v.l.) Karlheinz Happes, Ludwig Schmeisser, Aloisia Sauer, Reiner Lange und Harald Heiß

 

Die offizielle Eröffnung des Tags des offenen Denkmals fand am Sonntag in den Räumen des Langbein Museums statt. Für den Vorsitzenden der Altstadtfreunde, Reiner Lange, bedeutet die traditionelle Teilnahme immer wieder eine Herausforderung, den Denkmaltag dem Thema entsprechend zu gestalten. Die in diesem Jahr ausgewählten Objekte sind für ihn repräsentativ für Hirschhorn. Die Stadt ist auch in diesem Jahr wieder Schirmherr des Denkmaltages, zur Eröffnung konnte Lange Ersten Stadtrat Karlheinz Happes und den Stadtverordnetenvorsitzenden Harald Heiß begrüßen, die zweite Vorsitzende des Museumsvereins, Aloisia Sauer und Maria Helm von der Sparkassenstiftung Starkenburg. Sauer stellte ein wertvolles Portrait des 24- jährigen Carl Langbein vor, das der Verein mit großzügiger Unterstützung der Sparkassenstiftung erwerben konnte. Mit Gitarrenklängen bereicherte Richard Köhler von der Musikschule Hirschhorn die Eröffnung des Denkmaltages.

Zu Macht gehörte schon immer eine öffentliche Inszenierung durch Schlösser, Burgen, Kirchen, Villen, Rathäuser, Parks. Auch im ehemaligen Großherzoglichen Forstamt, heute Langbein Museum, legen im „Alterthümer Kabinett“ zahlreiche Exponate Zeugnis für „Macht und Pracht“ ab. Besondere Kostbarkeiten sind etwa der Eichentisch von 1724 und Teile der Bibliothek aus dem ehemaligen Karmeliterkloster, der Würzburger Renaissanceschrank von 1616, das Zifferblatt der imposanten Turmuhr, Reste des Hochaltars der Klosterkirche, Waffen aus dem Schloss, ein original Freischärlergewehr vom Gefecht von Hirschhorn am 15. Juni 1849, der Doppeladler der byzantinischen Kaiser, das Portrait der Kurfürstin Elisabeth Auguste oder der Hängeleuchter „Donauweibchen“ mit dem Wappen der Herren von Hirschhorn aus dem Palas des Schlosses.

Sichtbares Zeichen von Macht ist der mittelalterliche Mitteltorturm am Marktplatz. Für den „Tag des offenen Denkmals“ präsentierte der

Ludwig Schmeisser (l.) präsentiert eine Zeitreise in seinem „imaginären Atelier“ im Mitteltorturm. Mit Grafik, Malerei, Skulptur und anderem mehr.

Hirschhorner Maler Ludwig Schmeisser im Innern des Turms in einem „imaginären Atelier“ eine Zeitreise mit Grafik, Malerei, Skulptur, Objekten und Installationen aus verschiedenen künstlerischen Schaffensperioden zwischen 1967 und 2017. Viele öffentliche Bauten erlebten einen Funktionswechsel, erklärte Schmeisser bei der Ausstellungseröffnung. Das Großherzogliche Forsthaus wurde zur überregional bedeutenden Historien- und Naturaliensammlung Carl Langbeins, der mittelalterliche Wehrturm wurde nach der Stadterweiterung als Glockenturm der Marktkirche genutzt. Die Ausstellung ist auf die Wirkung des Raumes als Gesamtkunstwerk ausgerichtet, Bilder und Objekte bilden einen lebendigen Dialog mit dem Raum. Schmeisser sieht sein imaginäres Atelier als kreative Begegnungsstätte von Vergangenheit und Gegenwart.

Auch das Schloss erlebte einen historischen Wandel von einer mittelalterlichen Trutz- und Wehrburg zu einem repräsentativen Prachtbau der Renaissance. Die Macht der Herren von Hirschhorn zeigte sich in der eindrucksvollen Burganlage, mit der sie um 1250 begannen, erklärte Ludwig Heyer den Besuchern bei der Schlossführung am Sonntagnachmittag. Im 14. und 15. Jh. wurde die Burg ausgebaut, der Umbau zum Renaissanceschloss im 16. Jahrhundert ist Maria Hatzfeld zu verdanken, der Frau von Ludwig I. von Hirschhorn. Auch heute noch ist die Anlage ein Zeugnis von Macht und Reichtum des Hirschhorner Rittergeschlechts. Ziel des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen ist, beim Tag des offenen Denkmals „das Bewusstsein für die Vielfalt des gemeinsamen kulturellen Erbes in Europa zu wecken und für seinen Erhalt zu werben“.

 

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 12.09.2017

Redakteur: Christa Huillier

 

Oberzent ist gleich mit drei Angeboten dabei – Bericht in der RNZ

Angebote zum Tag des offenen Denkmals in der Region

Hirschhorn/Oberzent. (fhs) Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, machen engagierte Ehrenamtliche wieder besondere Bauwerke zugänglich: dabei sind in Hirschhorn neben Schloss, Mitteltorturm und Langbeinmuseum in Rothenberg die evangelisch-lutherische Sankt-Martins Kirche, in Beerfelden das Stadtmuseum, in Hesseneck die ehemalige Wallfahrtskirche St. Marien und (bereits am 8. September) in Sensbachtal sowie Eberbach-Gaimühle die „Schloss-Manufaktur“. Von letzterem abgesehen bietet Eberbach auf der bundeseinheitlichen Aktions-Webseite kein Angebot zum 10. September an.

1997 wurden die Steinbildhauerwerkstätten, die auf dem Heidelberger Schloss ihren Anfang genommen hatten, von dort in den Odenwald verlagert die Peter Walz Natursteine GmbH in Sensbachtal die Steinmetz- und Steinbildhauerwerkstätten in Gaimühle dieses Jahr ,,30 Jahre Werkstätten am Steinbruch“, ,,50 Jahre Denkmalpflege“ und ,,160 Jahre Bau- und Steinmetzbetrieb Peter Walz“ feiern, hat das Unternehmen diesen Anlass ins Umfeld des Tag des Denkmals gestellt. Bereits am Freitag, 8. September, gibt es von 11 bis 14 Uhr einen
Tag der offenen Tür (weitere Infos: www.schloss-manufaktur.de).
Am eigentlichen Tag des Denkmals, Sonntag, 10. September, steht in Rothenberg die evangelisch-lutherische Sankt-Martins-Kirche von 10 bis 18 Uhr offen. Sie wurde 1881 im neugotischen Stil aus Rotherburger Buntsandstein erbaut. Architektonisch bietet sie einen Polygonalchor,
einen im Unterbau quadratischen Turm, der sich im Oberbau oktogonal mit Spitzhelm erweist. Die heutige Gestalt hat die Kirche nach Innensanierungen und Umgestaltungen von 1961 und 1991. Dieses Jahr gibt es eine Schreibwerkstatt zum Lutherjahr: man kann Bibel schreiben und an einem Kirchen-Quiz zum Jahresmotto teilnehmen.
In Beerfelden an der Brunnengasse 22, gibt es von 14 bis 17 Uhr Führungen (je nach Bedarf) im Stadtmuseum, das 1811 als Tuchmacherhaus auf den Grundmauern eines abgebrannten Hauses errichtet worden ist. Das Museum beinhaltet einen Kaufladen der Jahrhundertwende, Schusterwerkstatt, Küche, zeigt die frühere Vorratswirtschaft im Keller, Waldwirtschaft, Rennkloppe (also Gewinnung von Gererloh)e, eine Feldscheune mit landwirtschaftlichen Geräten und Sandsteinexponate auf der Wiese.

In Hesseneck präsentiert sich die sonst nicht zugängliche ehemalige Wallfahrtskirche Sankt Marien (Kirchenbrunnenstraße,
Schöllenbach) zwischen 11 und 17 Uhr. Ihre Besonderheiten sind der erhaltene Chor der ehemaligen Wallfahrtskirche, Ansätze der Gewölbe und weitere spätgotische Details sowie der ursprünglich freigelegte Ausgang mit gotischen Gewänden. Die Kirche ist 1865 neugotisch restauriert worden, was man am Tabernakel, Taufstein und dem Altargemälde verdeutlicht sieht. Weil der landesweite Tag des Denkmals
dieses Jahr unter dem Motto „Macht und Pracht“ steht, laden die Freunde der Hirschhorner Altstadt dazu ein, sich mit den vielfältigen Ausdrucksformen von ,Macht und Pracht‘ in allen relevanten Bereichen von Architektur- und Kunstgeschichte einmal bewusster auseinanderzusetzen. Sie drücken seit jeher den Wunsch ihrer Erbauer, Erschaffer und Auftraggeber aus, Schönheit, Wohlstand,
weltliche und religiöse Machtansprüche abzubilden. Der Verein hat drei Bau- bzw. Kunstdenkmäler für den Tag des Denkmals für eine nähere Betrachtung herausgestellt. Zusammen mit den Freunden der Langbein’schen Sammlung werden die Altstadtfreunde den Tag offiziell um 12 Uhr in den Räumlichkeiten des Langbein-Museums eröffnen, erlauben doch die dort beheimateten Exponate einen Eindruck in die unterschiedlichen Epochen der Hirschhorner Heimatgeschichte. Das Museum ist von 12.30 bis 18 Uhr geöffnet.
Das Schloss als unverwechselbares Wahrzeichen steht geradezu exemplarisch für die „Macht und Pracht der Herren von Hirschhorn. Eine Führung ab 14 Uhr erläutert die Entwicklung dieses Bauwerkes. Der Mitteltorturm als noch heute sichtbares Zeichen einer recht frühen
Macht zum Schutze der Stadt und seiner Bürger zeigt eine Ausstellung „Zeitreise“ mit Werken 1967 bis 2017 des Künstlers Ludwig Schmeisser (ebenfalls von 12.30 bis 18 Uhr). Diese Ausstellung wird aber bereits am Samstag, 9 September, um 19 Uhr eröffnet.

Info: http://tag-des-offenen-denkmals.de/info/

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 05.09.2017

Redakteur: fhs

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