historisch, beschaulich, charmant

Altstadtfreund erhält Verdienstorden – Bericht in der RNZ – Hohe Auszeichnung für Hirschhorner Bürger

Hirschhorn. Hohe Auszeichnung für Karl-Heinz Schaffarczyk. Der Darmstädter Regierungspräsident Johannes Baron verlieh dem engagierten Hirschhorner Bürger im Auftrag von Ministerpräsident Volker Bouffier am Freitag den Hessischen Verdienstorden am Bande. Damit wurde Schaffarczyks Jahrzehnte langes ehrenamtliches Engagement im Neckarstädtchen gewürdigt. „Ich danke Ihnen für Ihr unermüdliches und beispielhaftes Wirken“, lobte Baron in einer kleinen Feierstunde in der Mark-Twain-Stube des Rathauses. Viele waren gekommen, um Karl-Heinz Schaffarczyk zu gratulieren. Familie, Freunde, langjährige Weggefährten und natürlich „seine Goldkehlchen“. Das halbe Dutzend Sänger, mit denen der neue Ordensträger früher viel wanderte und etliche Weinanbaugebiete erschloss, umrahmte die Feier musikalisch. Bürgermeister Rainer Sens hieß alle willkommen. Johannes Baron würdigte Schaffarczyk, dessen beruflicher Werdegang 1951 mit einer Dekorationsmalerlehre in der ehemaligen DDR begann. Anschließend besuchte der 1937 in Pirna Geborene drei Jahre lang eine Fachschule für dekorative Malerei in Berlin. Einer Tätigkeit in einer Werbeagentur folgte seine Meisterprüfung im Malerhandwerk im Jahr 1960. Bis 1977 und seiner Flucht in den Westen war er unter anderem als Bereichsmeister und Lehrausbilder im Jugendbergbaukombinat Wismut Königstein und schließlich als selbstständiger Maler tätig. Im Westen angekommen, fand der verheiratete Vater von vier Kindern bald wieder eine Anstellung in Heddesbach. Bis zur Rente 1992 arbeitete er als grafischer Zeichner und Grafiker im Etikettenatelier der Firma Meto in Hirschhorn. Geprägt durch seinen Beruf und sein künstlerisches Talent, brachte er sich schnell ehrenamtlich im Leben der Stadt ein. Schaffarczyk übernahm gestalterische Tätigkeiten im Rahmen von Vereinsfesten sowie Jubiläumsfeiern und wirkte bei der Gestaltung von Programmen, Plakaten, Festschriften und Vielem mehr mit. Darunter für Fastnachter und Banken. Auf vielen Ausstellungen war er vertreten. 1982 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ und war dort Beisitzer im Vorstand bis 2009. Hausbesitzern in der Altstadt bot er in seiner aktiven Zeit fachmännische Unterstützung an. So verfasste er auch eine Dokumentation über das fachgerechte Streichen und Verputzen historischer Fassaden. Die besonders nützlich war, wenn zunächst verputztes Fachwerk freigelegt und danach wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt wurde. Er entwarf Gussplatten, die heute als bronzene Zeugen an mehreren Stellen in der Altstadt zur geschichtlichen Dokumentation dienen. Vor allem bei Stadtführungen wird auf die Darstellungen gerne zurückgegriffen. Zu den aktivsten Mitgliedern des „Freundeskreises Langbein’sche Sammlung“, der 1980 gegründet wurde, zählte er auch. 14 Jahre lang war er zweiter Vorsitzender und gehört heute noch als Beisitzer dem Vorstand an. Lange machte er nach einer schweren Erkrankung auch beim MGV „Eintracht Sängerbund“ mit. Bereits 1994 wurde Karl-Heinz Schaffarczyk mit der silbernen Ehrennadel der Stadt Hirschhorn, ausgezeichnet, die goldene Ehrennadel folgte 1999. 1998 wurde ihm der Landesehrenbrief verliehen. Altbürgermeisterin Ute Stenger, die den Anstoß zur Verleihung des Verdienstordens gegeben hatte, gratulierte ebenso wie ihr Nachfolger Rainer Sens und Karlheinz Happes für die Sänger. Gerührt dankte Karl-Heinz Schaffarczyk für die Ehrung und versicherte, dass er sich stets gerne für die Gemeinschaft eingebracht habe

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach Datum: 16./17.03.2013

Redakteur: Marcus Deschner

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