historisch, beschaulich, charmant

Denk!Mal!

Kita erwirbt Magnetspiel aus Spenden des Projektes DENK!MAL!

Im Rahmen des Jahresprojektes der Freunde der Hirschhorner Altstadt wurden der Kita Hirschhorn, dem KigaGerneGross und der Neckartalschule jeweils Spenden zur Anschaffung für Lehrmaterial zu Verfügung gestellt.

Die Kita Hirschhorn nutzte diese Spende u.a. zur Erweiterung des hochwertigen Magnetspiels.

Mag Formers 004_neuDie Spenden wären ohne die Spendenbereitschaft vieler Sponsoren nicht möglich gewesen. Speziell für dieses Spiel wurden die Sponsorengelder des Gewinn-sparvereinsSüdwest e.V. verwendet, die durch die Volksbank Neckartal übermittelt wurden. Vielen Dank nochmal für die vielfältige Unterstützung aller Sponsoren zum Wohl unserer Kinder in Hirschhorn. Mögen sie alle viel Spaß mit den jeweiligen Lehrmaterialen haben. Das Foto zeigt KiTa- Kinder im Umgang mit dem Konstruktionspiel.

Abschluss-Ausstellung Projekt Denk!Mal! – Großartiger Erfolg

Am Sonntag den 20.07.2014 wurde unter großer Beteiligung der Hirschhorner Bevölkerung die Abschluss-Ausstellung des Projektes Denk!Mal! eröffnet.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAMit diesem erstmalig durchgeführten Jahresprojekt wollten die Altstadtfreunde Kindern das Thema „Geschichte der Stadt und ihrer Denkmäler“ näher bringen. Zusammen mit der Städtischen Kindertagesstätte, dem Kindergarten Gerne Gross und der Neckartalschule wurden pädagogisch altersgerechte Vermittlungsformen erarbeitet. Eine Reihe von Exkursionen wurden durchgeführt und das Erlebte gestalterisch aufbereitet. Die Ergebnisse wurden in der Ausstellung gezeigt. Beeindruckend welche Phantasie und Begeisterung die Kinder in den unterschiedlichen Altersstufen entwickelten. Ob Nachbauten von Schlössern, des Mitteltorturms, betongegossene Brunnen oder Malereien und Collagen unterschiedlichster Art, die Besucher konnten sich von der Vielfalt der Exponate überzeugen.

Eröffnet wurde die Ausstellung mit dem Einzug der Fahnenschwinger von der Carnevalsgesellschaft Hirschhorner Ritter und Ritter Friedrich (Jürgen Waibel), der den Anwesenden einen kurzen Überblick über die Entstehung und das Wirken der Ritter von Hirschhorn gab.

Im Anschluss lies der Projektleiter Herrn Ludwig Schmeisser das Projekt seit den ersten Gedanken im vergangenen Jahr bis heute noch einmal Revue passieren. Er selbst leitete die AG „Junge Historiker – OLYMPUS DIGITAL CAMERADenkmal und Altertumsforscher unterwegs“ in der Neckartalschule. Die Ausstellung sei ein Geschenk der Kinder an die Erwachsenen und diese nahmen dieses Geschenk gerne an. Die Resonanz war so gut, dass die Ausstellung eine Woche verlängert wurde.

Mit einem Liedvortrag des Kindergartens GerneGross vom „Ritter Klipp vom Klapperbach“ wurde die Eröffnung fortgesetzt.

Danach bedankte sich der Vorsitzende Reiner Lange bei allen, die zu diesem großen Erfolg des Projektes beigetragen haben. Herr Jürgen Waibel und Herr Dr. Spiegelberg erhielten kleine Präsente.

Für die drei Institutionen konnte ein Scheck von 2.400 Euro für Lehrmaterial überreicht werden. Eine Summe, die ohne entsprechende Sponsoren nicht möglich gewesen wäre. Vielen Dank an dieser Stelle allen Unternehmen und Privatpersonen für ihre Spendenbereitschaft! Dem Dank der Leiterinnen schloss sich auch Bürgermeister Rainer Sens an, der als Schirmherr dieses Projekt seitens der Stadt jederzeit unterstützte.

Nachdem Auszug der Fahnenschwinger und der Überreichung kleiner Mitmachpreise an die Kinder, hatten alle Besucher Gelegenheit bei einem Rundgang über die Ausstellung die Ergebnisse des Projektes zu bestaunen.

Als Dank an den Verein überreichte die Leiterin der Kita Frau Korosec eine Erinnerungsmappe, wie sie jedes Kind zum Projektabschluss erhält.

Bei Speis und Trank wurde zum Verweilen im Foyer eingeladen. An dieser Stelle noch einmal Dank an alle Beteiligten, die diesen Erfolg möglich gemacht haben.

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Hirschhorns Altstadtfreunde wollen Kindern die Geschichte ihrer Heimat vermitteln – Bericht in der RNZ

Mit ihrer Ausstellung beschlossen Hirschhorns Altstadtfreunde ihr Jahresprojekt „Denk!Mal!“ zur Vermittlung von Geschichte

Hirschhorn. (hui) Zum krönenden Abschluss ihres Jahresprojekts „Denk! Mal!“ hatten die „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ zu einer Ausstellung in die Mark-Twain-Stube und ins Foyer des Bürgersaals eingeladen. Darstellungsformen waren Malereien, Collagen und das Gestalten von Objekten. Sie sind noch zum Montag, 28. Juli, zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen.

Angeregt durch ein Programm des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, starteten die Altstadtfreunde mit Vorsitzendem Reiner Lange unter der Schirmherrschaft der Stadt ihr Projekt „Denk! Mal!“. Das Ziel: Kindern in altersgerechter Form Denkmäler, historische und zeitgenössische Objekte ihrer Heimatstadt und deren Ortsteile näher zu bringen.

DenkmalMitstreiter waren schnell gefunden. Die Neckartalschule, der Langenthaler Kindergarten Gernegroß und die städtische Kindertagesstätte erarbeiteten kindgemäße, altersgerechte Konzepte.

Dritt- und Viertklässler der AG „Junge Historiker – Denkmal- und Altertumsforscher unterwegs“ (Leiter: Ludwig Schmeisser) und die Buben und Mädchen der Kindergärten konnten bei Entdeckungstouren, Besichtigungen, Spielen und bildnerischem Gestalten die Geschichte ihrer Heimatstadt mit allen Sinnen erfahren: Wissensvermittlung gepaart mit erlebnisreicher Erfahrung. „Seid gegrüßet!“, empfing Hans-Jürgen Waibel als Ritter Friedrich „im samtenen Sonntagsgewand“ die zahlreichen kleinen und großen Gäste unter lautstarker Begleitung der Trommler und Fahnenschwinger der „Hirschhorner Ritter“. Die Kinder kennen sie inzwischen auswendig, in Kurzfassung brachte Waibel sie nun auch den Mamas und Papas näher: die aufregende Geschichte Hirschhorns. Ludwig Schmeisser, Vorstandsmitglied und ehemaliger Kunsterzieher ließ die erlebnisreichen Projektmonate Revue passieren. „Durch altersspezifische Methoden sollen auch komplizierte Inhalte eine enge Identifikation mit Geschichte ermöglichen, Denkmäler sollten als gegenständliches Gedächtnis einer Gesellschaft den Kindern vermittelt werden“, nannte er die Intention des Denk! Mal!-Projekts. Die Ausstellung bezeichnete er als wunderbares Geschenk der Kinder an die Erwachsenen.

„Klapper, klapper, rumpelpump“, Klangstäbe-Geklapper begleitete passend das Lied des Kindergartens „Gernegroß“ vom „Ritter Klipp von Klapperbach“. Das Projekt habe alle Erwartungen der Altstadtfreunde übertroffen, freute sich Reiner Lange und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement, besonders auch den „Experten“ Hans-Jürgen Waibel und Dr. Ulrich Spiegelberg.

Ein Scheck über 2400 Euro und sämtliche Erlöse aus der Bewirtung sind für Lehrmaterial der drei teilnehmenden Institutionen bestimmt. Beeindruckt „von dem tollen Projekt“ der „Freunde der Hirschhorner Altstadt“, hatte auch Bürgermeister Rainer Sens viele Dankesworte parat. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung zeigten sich die Besucher begeistert von den Arbeiten, die an Wänden, Stellwänden und auf Tischen mit erklärenden Texten zu bewundern waren. Als Dank erhielten alle Kinder kleine Mitmachpreise, den Altstadtfreunden überreichte Regina Korosec eine Erinnerungsmappe mit allen Aktivitäten des Projekts „Denk! Mal!“.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 22.07.2014

Redakteur: Christa Huillier

 

Auf in die Kernstadt Hirschhorn! – Bericht im Stadtanzeiger

Kindergarten GerneGross Langenthal und Projekt DenkMal!

Logo1_neuNa, da hatten wir aber großes Glück, dass Ritter Friedrich eine so zuverlässige Zofe hat, denn sonst hätten wir wohl an diesem Tag vergeblich auf ihn gewartet. Zu Friedrichs Zeiten richtete man sich ja nach der Sonnenuhr – und an diesem Morgen blieb sie zunächst mal hinter dicken Wolken. Aber seine Zofe weckte ihn rechtzeitig. Ist schon ein ehrwürdiger Mann, dieser Ritter Friedrich, dass er immer wieder unermüdlich zurückkehrt und gerade auch den Kindern, die sich in letzter Zeit doch sehr für die Vergangenheit interessierten, zeigt. Und da gibt es ja Gewaltiges zu erzählen: Ritter Friedrich führte uns hinauf auf seine Burg, die sich im Laufe der Zeit sogar zu einem Schloss mauserte, nachdem zum Schutze eine Schildmauer gebaut wurde, wobei die Leute damals mit Hammer und Meisel Steine wegklopften und so gleich einen tiefen, tiefen Graben (16 m) freimachten und gleichzeitig so Steine für ihre Mauer und den so genannten Bergfried hatten. Natürlich war über dem Graben eine Zugbrücke angebracht, denn die Ritter sind ja richtig clever gewesen. Es sollte ja schwierig für diejenigen sein, die nicht Freund der Ritter waren, auf ihre Burg zu gelangen. Außerdem hatten sie eine wunderbare Aussicht ins Neckartal und den Seitentälern und sie wussten auch, dass es dort oben eine Quelle gab (und gibt), die ihnen das lebensnotwendige Wasser lieferte. Friedrich erzählte uns auch, dass extra ein Baumeister aus dem Elsass kam, um einen runden Turm zu bauen. Zuvor waren die Türme immer eckig gemauert, denn da schoss man noch mit Pfeil und Bogen, später mit der Armbrust und da hatte man in die Mauer Schießscharten ausgespart, um dort seine Waffe gut ablegen zu können – und zisch … Mittlerweile verteidigte man sich mit Gewehr und Kanone und die Form eines runden Turmes diente dazu, dass die Kugeln abprallten. Mein lieber Mann, war das alles spannend – da gab es die so genannten Pechnase, die man für unliebsamen Besuch nutzte und so heißes Wasser, Öl, Pech oder gar ganze Bienenkörbe auf sie hinabschüttete. Was der Ritter Friedrich doch alles zu erzählen hatte. Unglaublich – und für unsere kleinen Geschichtsforscher – zumindest für die Jungs, hätte das Mittelalter jetzt sofort wieder in Erscheinung treten können. Da gab es noch den Bergfried zu besteigen, der als letzter Rückzugspunkt dienen sollte, wäre die Burg besetzt – eng, dunkel und gespenstig war`s da. Auf Strohsäcken sollen die Ritter geschlafen haben, Fenster gab`s nicht, Felle und Leinen hat man stattdessen davor gehängt, gemieft hat`s … Na ja, vielleicht haben wir es ja heute doch besser, auch wenn dort Turniere mit Pferden, Schild und Lanz ausgetragen wurden – gigantisch! Es gäbe da noch so viel zu berichten über das was wir erfahren haben, aber die vielen Einzelheiten und die besondere Art und Weise wie Ritter Friedrich (alias Jürgen Waibel) zu übermitteln wusste, wird uns in Erinnerung bleiben. Ganz herzlichen Dank – es war spannend und mitreißend!

 

 

Quelle: Stadtanzeiger der Stadt Hirschhorn

Datum: 11.07.2014

Redakteur: Kiga GerneGross

Vorankündigung Abschluss-Ausstellung des Projektes Denk!Mal! am 20.07.2014

Logo1_neuUnter dem Motto: Denk! Mal! startete der Verein Freunde der Hirschhorner Altstadt e.V. ein Jahresprojekt, das zum Inhalt hat, Kindern und Jugendlichen das Thema Denkmäler und historische Objekte ihrer Heimatstadt näher zu bringen. In der Städtischen Kindertagesstätte, in dem Kindergarten GerneGross und in der Neckartalschule wurden eine Vielzahl von unterschiedlichen Veranstaltungen und Unternehmungen angeboten und durchgeführt. Fach- und altersgerecht wurden die Inhalte vermittelt. Wer hätte gedacht, welche Fantasie und Begeisterung die Kinder bei diesem Thema entwickeln. Sie fotografierten, zeichneten und gestalteten auf vielfältige Weise Ihre Ansichten zu Hirschhorn und dessen Vergangenheit. Sie verfügen nun über ein Wissen, dass teilweise die ‚alten‘ Hirschhorner vor Neid erblassen lässt.

Nun laden wir die ganze Bevölkerung recht herzlich ein zur 

Abschluss-Ausstellung am 20.07.2014

In der Zeit zwischen 11 und 17 Uhr haben alle die Gelegenheit diese Ausstellung in der Mark-Twain-Stube des Rathauses zu besuchen und die Ergebnisse unserer Nachwuchsforscher zu bestaunen. Lassen Sie sich diesen Event nicht entgehen.

In dem Foyer des Bürgerhaussaals erwartet Sie unsere Bewirtungsteam. Verweilen Sie mit uns bei Essen, Trinken, Kaffee und Kuchen.

Sämtliche Erlöse und Spenden kommen den o.g. Institutionen für Lehrmaterial zu Gute!

Wir freuen uns auf möglichst viele Besucher! Unterstützen Sie uns durch Ihr Kommen!

Ihre Freunde der Hirschhorner Altstadt!

Was ist das für ein großes Gebäude am Ortseingang von Langenthal – Bericht im Stadtanzeiger

Kindergarten GerneGross und das Projekt Denk!Mal!

Tagtäglich fahren wir am Ortseingang oder auch Ortsausgang von Langenthal (je nachdem von welcher Richtung man kommt) an einem großen Logo1_neuFabrikgebäude mit dem überdimensionalen Schornstein, vorbei. Auch wenn die Fabrik seit einigen Jahren nicht mehr als solche besteht, wollten die kleinen Langenthaler Geschichtsforscher in Erfahrung bringen, was da mal „gemacht“ wurde und was sich heute dahinter „verbirgt“. Achim Mayr erklärte sich sofort bereit uns zu empfangen. So machten wir uns am 17. Juni auf dem Weg dorthin und wurden von Achim Mayr und Frau Mayr, seiner Mutter, herzlich in Empfang genommen. Als wir die große Eingangshalle sichteten, begannen die Kinderaugen zu leuchten, denn zwei große, reich DSCI0226gedeckte Schlemmertische warteten auf uns. Und dabei erzählte uns Herr Mayr die Geschichte seiner Familie: ES WAR EINMAL, … (so fangen alle Geschichten an und so begann auch Achim Mayr ) … sein Großvater Carl Mayr, der in Dresden eine Papierfabrik besaß. Sein Vater, Hans Mayr, der aufgrund seiner Farbenblindheit die Fabrik nicht übernehmen konnte und doch auch in dieser Richtung tätig sein wollte, übernahm dann die Mühle in Langenthal, die sein Vater in dem Jahr erwarb, als er geboren wurde. Diese Mühle stand auf dem jetzigen Fabrikgelände und stellte dort ab dem Jahre 1905 Pappe her – Buchbinderpappe und später auch Filterpappe. Nach dem zweiten Weltkrieg musste wieder ganz von vorne angefangen werden. Nun wurde auf die Autoindustrie umgestellt, indem man Armaturen, Ablagen und Türinletts für Autos produzierte. Dazu wurden viele Leute gebraucht – so kamen auch Gastarbeiter aus Spanien nach Langenthal. Noch bis vor einigen Jahren wurde in diesem Fabrikgelände produziert und viele Menschen aus Langenthal und Umgebung hatten dort Arbeit und DSCI0219verdienten ihren Lebensunterhalt. Herr Mayr hatte sich schon im Vorfeld ganz viel Mühe gemacht und anhand von Bildern und Anschauungsmaterial für die Kinder alles gut sichtbar dargestellt. Heute wird die Firma ganz anders genutzt, denn in den Räumlichkeiten sind andere Firmen untergebracht, die dort Lagerräume, Büro und Verkaufsräume haben und auch an Privatleute werden Stellplätze vermietet. Sage und schreibe 100 Mieter sind zurzeit dort untergebracht. So hatten wir auch die Gelegenheit einige Firmen bei einem Rundgang mit Herrn Mayr zu besuchen, wie z.B. den Lagerraum einer Autowerkstatt, einen Verkaufsraum von Motorradzubehör, sowie eine Firma die Schaltschränke produziert und zuletzt sogar ein Atelier eines Künstlers. Bei Allen wurden wir herzlich und freundlich aufgenommen. Danke! Natürlich musste dann auch noch der „alles überragende Schornstein“ der Firma von nahem inspiziert werden. Riesig groß (40 m) tat er sich vor uns auf und als wir nach oben blickten, hatten wir das Gefühl, er würde sich bewegen. Frohgelaunt stellten wir uns noch zu einem Erinnerungsfoto zusammen, im Hintergrund ein großes, herrliches Bild von früheren Zeiten mit all den Menschen, die dort arbeiteten.

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Quelle: Stadtanzeiger der Stadt Hirschhorn

Datum: 04.07.2014

Redakteur: Kiga GerneGross

Ehemaliges Handwerkerdorf Langenthal

Kindergarten GerneGross Langenthal und Projekt DenkMal!

Logo1_neuIn Langenthal muss man nur ein paar Meter laufen und schon fühlt man sich zurückversetzt in eine andere Welt. So erging es wohl auch den Kindern als wir am Montag 16. Juni zu Jonas`Oma Ursel Gassert unterwegs waren. Sie führte uns – gleich neben ihrem Wohnhaus – die Treppe hoch in ein altes Gebäude zur ehemaligen Schreinerei ihres Mannes, Oskar Gassert. Der Raum strahlt so eine Atmosphäre aus, man könnte meinen ein heimeliges Museum zu besuchen, indem der Schreinermeister nur mal kurz weg sei, um sodann gleich wieder seine Arbeit aufzunehmen. Frau Gassert erzählte uns, dass dieses Gebäude schon 120 Jahre alt ist, im gemauertem Teil das Vieh untergebracht war und oben wurde geschreinert. Akribisch genau geordnet hingen an den Wänden und in den Wandschränken viele Werkzeuge, ziemlich alte und etwas neuere    HAndwerker4 und natürlich richtig beeindruckende Maschinen. Frau Gassert ging auf einige Werkzeuge und Maschinen näher ein, wenn die Kinder danach fragten oder wenn sie dachte, das könne sie interessieren. So zeigte sie uns verschiedene Hobel, wobei die Hobelspäne für die Kinder dabei am wichtigsten waren und sogar mit in den Kindergarten genommen wurden. Gerätschaften wie Ziehklinge, Strichmaß, Lochbohrer und Stecheisen demonstrierte Jonas` Oma, aufmerksam beäugt von den Kindern. Die Handbohrmaschine sowie die übergroßen Schraubzwingen durften in die Hand genommen und an Brettern ausprobiert werden. Beim Verlassen der Schreinerei fiel uns noch ein urig alter Kachelofen auf, der wegen der Wärme aber auch wegen der Verleimung von Wichtigkeit war. Vor der Schreinerei konnten wir noch andere Raritäten bestaunen: Eine Sichel, eine Sense, der Wetzstein dazu, eine Heugabel und ein Holzrechen. All dies haben die Kinder gesehen und von Frau Gassert erklärt und demonstriert bekommen. Alte Möbelknöpfe, die auf einem Schrank entdeckt wurden, hatten es den Kindern HAndwerker3besonders angetan. Diese durften sie als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Frau Gassert wollte den Kindern noch davon berichten, welche Handwerker alle in diesem kleinen Ort zugegen waren, aber das hätte die Kinder überfordert, denn die Eindrücke von der Schreinerei mussten erst verarbeitet werden. Am nächsten Tag erzählten wir denn Kindern auch noch von all den anderen Handwerkern, die in Langenthal beheimatet waren. Da gab es den Wagner, den Schmied, zwei Schuhmacher, eine Schlosserei, später eine Damenschneiderin und Strickschullehrerin, einen Herrenschneider, den Friseur, der auch gleichzeitig Füllfederhalter und Bleistifte produzierte, drei Lebensmittelgeschäfte, den Bäcker, der leider erst vor kurzem sein Geschäft aufgab, und nicht zuletzt den Schreiner. Dies konnten wir von Herrn Werner Böhnig in Erfahrung bringen. Wir wissen es sehr zu schätzen, an diesem Erinnerungsgut teilhaben zu dürfen und bedanken uns aufs herzlichste bei Ursel Gassert und Werner Böhnig.

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Quelle: Stadtanzeiger der Stadt Hirschhorn

Datum: 27.06.2014

Redakteur: Kiga GerneGross

Freunde der Hirschhorner Altstadt und das Projekt „Denk!Mal!“ – Bericht im Stadtanzeiger

Besuch in der Schneidmühle

Logo1_neuAuf der Spurensuche der Hirschhorner Geschichte führte der Weg die Teilnehmer der Arbeitsgemeinschaft ins Finkenbachtal zur alten Schneidmühle. Dort wurden sie schon von Herrn Ferdinand Zipp erwartet, um in einem spannenden Rundgang die alte Mühle und ihre Geschichte kennenzulernen. Dabei erfuhr man, dass die Mühlen in früherer Zeit von großer wirtschaftlicher Bedeutung waren und auch außerhalb der Hirschhorner Stadtmauern lagen. In der Schneidmühle wurde nicht nur Korn gemahlen, sondern auch Öl gepresst und vor allem Holz geschnitten, was aus der Namensbezeichnung deutlich hervorgeht. Herr Zipp, der selbst als Kind in der Schneidmühle aufgewachsen war, bereicherte die Historie durch eigene sehr persönliche Geschichten, die von den erstaunten Mädchen und Jungen begeistert aufgenommen wurden.

Schneidmühlr3Er erzählte uns aus seiner Kindheit die Geschichte vom Fuhrknecht, dessen „Rossäpfel“ am Bildstock in Gold verwandelt wurden, aber auch vieles über die Sitten und Gepflogenheiten der Menschen in früherer Zeit. Wissen Sie zum Beispiel warum  ganz Hirschhorn wusste, wann der Schneidmüller abends zu Bett ging? Am spannendsten waren die Kanonenkugeln an der Außenfassade des Mühlengebäudes. Sie sind Relikte eines Gefechts zwischen Freischärlern und Bundestruppen während der Revolution 1848/49. Eine einzelne Kugel aus dem Dachstuhl, die Herr Zipp mitgebracht hatte, konnten die Kinder sogar in die Hand nehmen. Geschichte zum Anfassen und Geschichten, die Geschichte machen – viel besser kann Unterricht nicht sein. Es hat uns allen Spaß gemacht viel Neues und Interessantes zu erfahren. Ein herzliches Dankeschön allen, die zum Gelingen dieser Exkursion beigetragen haben. Weitere interessante Erkundungen auf das Schloss und die Klosterkirche werden folgen.

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Quelle: Stadtanzeiger der Stadt Hirschhorn

Datum: 13.06.2014

Redakteur: Ludwig Schmeisser – Freunde der Hirschhorner Altstadt

Neckartalschule Hirschhorn und das Projekt „Denk!Mal!“- Bericht im Stadtanzeiger

Geschichte? Das ist (k)ein Fach am Gymnasium!

Logo1_neuWas haben das Kolosseum zu Rom mit der Ersheimer Kapelle, unsere Stadtmauer mit Wien oder die Neckarschleuse mit der Eisenbahn zu tun? Auf den ersten Blick könnte man folgende Hypothese aufstellen: Gar nichts! Aber der bzw. die historisch interessierte Leser/in wird erkennen, dass diese Vermutung überdacht werden muss, da sich durchaus bestimmte Gemeinsamkeiten herstellen lassen. Welche das sein können, wird am Ende dieses Artikels aufgelöst. Was das alles aber mit Schule zu tun hat, sei an diese Stelle bereits erwähnt.

Schleuse1Fragen sie einmal ein Kind (auch gerne ihr eigenes), was denn Geschichte sei. Vermutlich wird die Antwort in etwa so lauten: „Das ist ein Fach am Gymnasium.“, oder „Geschichten sind wie Märchen.“ Fragen sie nun dasselbe Kind, was oder wer die Römer oder Ägypter sind, so werden sie mitunter auf ein erstaunliches Wissen treffen. Kinder sind also historisch sehr interessiert und bringen viel Vorwissen mit in den Unterricht. Genau das haben wir in den vergangenen Wochen in unserer Historiker AG aufgegriffen und verfeinert.

Dazu ging es beispielsweise in die Schleuse – aber Moment! Warum wurde die Schleuse gleich noch mal gebaut? Der hauptsächliche Grund hierfür – so konnten die Schülerinnen und Schüler erfahren – lag nicht in der Stromgewinnung (wie man es heute vermuten könnte) und auch nicht im Hochwasserschutz per se. Eigentlich wurde die Schleuse aus wirtschaftlichem Interesse gebaut, da dadurch der Wasserstand des Neckars auf einem konstanten Niveau gehalten werden kann, sodass er für weit größere Schiffe als die damals üblichen Flöße, Nachen oder späteren Kettenschiffe befahrbar wurde.

Schleuse3Apropos Neckar. Wozu dient eigentlich das kleine Stadtmauerstück kurz vor der Neckarbrücke, das ganz offensichtlich nicht mit der eigentlichen Stadtmauer verbunden ist? Sie diente in vergangenen Zeiten (als der Neckar winters noch regelmäßig zufror) als Eismauer, sodass das Eis nicht Richtung Stadttor trieb. Dass die eigentliche Mauer natürlich auch ihren Teil zum Schutz der Stadt beitrug und immer noch tut, konnten die Kinder ebenfalls erfahren. Dazu wurde einmal ganz weit ausgeholt und alle Kinder reisten gedanklich ins Jahr 1683 (und auf der Europakarte) nach Wien. Die Verteidigung Wiens hat zwar mit Hirschhorn praktisch nichts zu tun – welchen enormen Wert eine Stadtmauer aber haben kann, wenn es darum geht eine Stadt zu verteidigen und ein übermächtiges Heer (man spricht heute von über 100.000 osmanischen Angreifern gegen Wien) zu schlagen, wird wohl nirgends so deutlich wie dort. Und da ein Historiker stets seine Arbeit für die Nachwelt dokumentiert, haben auch unsere AG Teilnehmer ein Stück Stadtmauer mit einem Hirschhorner Haus rekonstruiert.

Ein weiterer Gang in die Geschichte Hirschhorns führte uns in die Ersheimer Kapelle, an der uns Herr Dr. Spiegelberg erklärte, dass der Bau eines derartigen Gebäudes nicht nur sehr, sehr lange dauerte, sondern auch sehr anstrengend war. Ersteres konnten die Kinder an verschiedenen Spuren an und in der Kirche erkennen, letzteres konnten sie mit authentischem Werkzeug selbst ausprobieren. Im Rahmen des Projekts „Denk!Mal!“ werden die Kinder bis Schuljahresende noch viele Einblicke in die Hirschhorner Geschichte erhalten. Und da Begegnungen mit Geschichte das Geschichtsbewusstsein unserer Kinder schärft, sodass sie auch in Gegenwart und Zukunft sicher handeln lernen, leistet dieses Projekt (das parallel ja auch im Kindergarten läuft) einen wichtigen Beitrag zur Zukunft unserer Kinder. Abschließend sei noch darauf aufmerksam gemacht, dass Geschichte häufig mit derer an anderen Orten der Welt verknüpft werden kann. Dazu passend die Auflösung der eingangs gestellten Frage: Teile der Ersheimer Kapelle wurden aus den Ziegeln des ehemaligen Glockenturms erstellt. Wenn Baumaterialien aus vorhandenen Bauwerken erneut verwendet werden, nennt man diese ‚Spolien’. Auch das Kolosseum zu Rom wurde sukzessive abgetragen, um aus den Steinen neue Bauten zu errichten, was heute gut erkennbar ist. Auf die Stadtmauer in Wien wurde bereits eingegangen und auch der Zusammenhang zwischen der Neckarschleuse und der Eisenbahn ist bereits erkennbar, da man durch die konstante Wasserhöhe des Neckars nun derart große Schiffe einsetzen konnte, dass man im Gegensatz zu den kleineren und langsameren Schiffen wieder konkurrenzfähig gegen die Eisenbahn als Transportmittel agieren konnte.

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Quelle: Stadtanzeiger der Stadt Hirschhorn

Datum: 13.06.2014

Redakteur: Neckartalschule Hirschhorn

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