historisch, beschaulich, charmant

Drei Jahrzehnte Altstadtsanierung in Bildern – Bericht in der RNZ

Tag des offenen Denkmals: Langer und beschwerlicher Weg bis zur „Perle des Neckartals“

Hirschhorn. (hui) „Zusammen ist man weniger alleine – Gemeinsam Denkmale erhalten“ war Motto des „Tag des offenen Denkmals“. In Hirschhorn ging’s dabei um die Zusammenarbeit von bürgerschaftlichem Engagement und öffentlicher Hand bei der Sanierung der historischen Altstadt. Der Verein „Freunde der Hirschhorner Altstadt“, maßgeblich daran beteiligt, dokumentierte in einer Fotoausstellung drei Jahrzehnte Hirschhorner Altstadtsanierung. Vorsitzender Rainer Lange eröffnete im ehemaligen Seniorencafe im Hinterstädtchen die Ausstellung mit bis heute unveröffentlichten Fotografien aus dem Bauamt-Archiv. Lange erinnerte an den Beginn der 1980er Jahre, als die Themen Sanierung und Fußgängerzone die Gemüter erhitzte. Die Meinungen waren geteilt, mit nur einer Stimme Mehrheit stimmten die
Stadtverordneten für eine Fußgängerzone. Um das Interesse einiger Altstadtbewohner an einer Sanierung zu bündeln, wurde am 24. Mai 1982 der Verein „Freunde der Hirschhorner Altstadt“ mit 39 Mitgliedern gegründet. Engagierter Vorsitzender war Heinz Lange. Ziel des Vereins war und ist, „das Stadtbild der Altstadt in seiner Gesamtheit, Wesensart und Struktur zu erhalten, zu pflegen und zu beleben“. Der Weg war lang und beschwerlich, bis sich die Stadt mit ihrer reizvollen Lage am Neckar und ihrer Fülle an historischen denkmalgeschützten Gebäuden zur Perle des Neckartals“ mauserte.

Die Altstadthäuser waren feucht, von Hochwasser bedroht, der Verkehr wälzte sich durch die schmale Hauptstraße. Ohne Aufnahme in das hessische Landesförderprogramm, das Engagement der Hausbesitzer und ohne den politischen Willen der Stadtväter wäre die Sanierung in diesem Umfang nicht möglich gewesen, betonte Lange. Seit 1982 hat sich viel getan: Die Hauptstraße wurde zur Fußgängerzone, der Mitteltorturm, die Stadtmauer, zahlreiche private Wohnhäuser und ein Großteil der denkmalgeschützten Gebäude wurden saniert, ein
Teil der historischen Stadtmaueranlage gesichert, Straßen wurden gepflastert, der Marktplatz umgestaltet, Treppen und Wege wieder hergestellt. Die Altstadtfreunde mischten in der Diskussion um Renovierung des Marktbrunnens und Gestaltung des Marktplatzes gehörig mit,
setzten Hochwassermarken instand, restaurierten Handwerkszunftzeichen, sorgten für Beleuchtung der Klosterkirche, dokumentierten markante Punkte durch Bronzetafeln, brachten Kalender mit Hirschhorner Ansichten heraus und beschilderten historische Objekte mit
Acrylglasplatten und QR-Codes.
Lange dankte Ludwig Schmeisser und Rolf van den Berg für Gestaltung und Unterstützung der Ausstellung. Für Lange ist die dauerhafte Erhaltung der Attraktivität der Altstadt immerwährende Aufgabe und Herausforderung, in die auch die junge Generation mit einbezogen
werden muss. Die wurde unter fachlicher Anleitung von Ludwig und Louisa Schmeisser zum Gestalten von Mauern und Fassaden auf Tonplatten eingeladen.
Ludwig Heyer vermittelte bei einer Stadtführung das Gefühl, was es bedeutet, in einer historischen Stadt zu leben. Mit Anekdoten gewürzt, „arbeitete er eine Stunde lang die Altstadt ab, eine Gasse rein, eine Gasse raus“. Brigitte Heckmann servierte im kühlen Gewölbekeller
ihres Hauses Handkäs mit Musik und Apfelwein. Das i-Pünktchen des Denkmaltages war die gut besuchte Führung in der Klosterkirche, in der Dr. Ulrich Spiegelberg ihre Geschichte und ihre Kostbarkeiten erläuterte.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung,

Region Eberbach

Datum: 13.09.2016

Redakteur: Christa Huillier

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